19.00 Uhr – Gespräch mit Gianluca Didino und Samanta Schweblin

Heute leben wir in einer metaphorischen und realen Krise des Wohnens, die die Vorstellung des Hauses als vor Bedrohungen der Außenwelt geschützten Ort schrittweise geschwächt hat. Daraus entsteht ein Gefühl der Befremdlichkeit, des Unheimlichen, das in Literatur und Film Ausdruck findet.

In einer Mischung aus persönlichem Essay und Kulturkritik befasst sich Gianluca Didino Essere senza casa. Sulla condizione di vivere in tempi strani, minimumfax mit der historischen, psychologischen und kulturellen Bedeutung der ‘Seltsamkeit’ unserer Zeit.

Samanta Schweblins Roman Hundert Augen, Suhrkamp (orig. span. Kentukis, Literatura Random House) reflektiert über das seltsame Verhältnis von Fremdheit und Intimität im Netz, über eine Gesellschaft, die ihrer immer selbstverständlicheren Techniknutzung kaum soziale, gesetzliche und moralische Normen auferlegt.

Moderation: Daniel Graziadei
In Zusammenarbeit mit Instituto Cervantes München
Eintritt 10,- €

Gianluca Didino, Jahrgang 1985, hat den Essay Essere senza casa. Sulla condizione di vivere in tempi strani (minimum fax, 2020) und Brucia, memoria (Quanti Einaudi, 2021) veröffentlicht. Er schreibt für verschiedene Kulturblogs und -magazine, wie Internazionale, IL de IlSole24Ore, The Italian Review, Sunday Times, LA Review of Books. Er lebt in London.

Samanta Schweblin wurde 1978 in Buenos Aires geboren. Für ihren Erzählungsband Die Wahrheit über die Zukunft erhielt sie 2008 den Premio Casa de las Américas sowie den Juan-Rulfo-Preis, für den Band Sieben leere Häuser erhielt sie den Premio de narrativa breve Ribera del Duero de España. Ihre Bücher sind in 25 Sprachen übersetzt. Zwei Mal stand sie bereits auf der Shortlist für den International Booker Prize. Samanta Schweblin lebt und arbeitet in Berlin.

Foto privat / Foto © Stefan Klüter/Suhrkamp Verlag